Der Schutz der Meere und Gewässer ist eine Aufgabe, die uns alle angeht, egal ob wir direkt an der Küste, auf einer Insel oder im Landesinneren leben. Denn auch Plastik, das an Flussufern im Landesinneren weggeworfen wird, kann mit der Zeit ins Meer gelangen. Darüber hinaus ist die Belastung für Tiere und ihre Nahrungsquellen ein grenzüberschreitendes Problem. Unter dem Namen „Plastikpiraten. Das Meer beginnt hier!“ fanden erstmalig im Jahr 2016 im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane" in Deutschland Sammelaktionen statt. Jetzt nehmen Jugendliche in vielen Ländern Europas teil und bilden gemeinsam die Plastic Pirates. Denn auch Plastikmüllvermeidung und die Erforschung von Ursachen und Zusammenhängen sind Aufgaben, die wir in Europa am besten gemeinsam anpacken. Wir alle – die Bürgerinnen und Bürger Europas – sind dazu aufgerufen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch unsere Neugier und unser Engagement zu unterstützen.
Teilnahme im Jahr 2025
Die „Plastic Pirates“ sind in Deutschland seit dem Herbst 2023 wieder aktiv. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf den Flusssystemen der Elbe und der Donau, sowie den deutschen Küsten samt Inseln. Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren sind dazu eingeladen, Daten zur Plastikmüllverschmutzung an der Elbe, Donau und den Küsten zu sammeln und ihre Ergebnisse zu dokumentieren. Die gleichen Versuchsanordnungen und Arbeitsschritte für alle teilnehmenden Gruppen sorgen für eine europaweite Vergleichbarkeit der erhobenen Daten. Gleichzeitig wird auch der aktuelle Bezug zur Nutzung von Einwegplastik hergestellt. Die erhobenen Daten werden in eine Datenbank eingetragen und anschließend durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgewertet.
Wir haben für den Aktionszeitraum vom 1. Mai bis 30. Juni 2025 folgende regionale Schwerpunkte:
1. Erforscht mit uns die Plastikmüllbelastung an den Küsten!
Wie stark ist die Belastung von Küstengebieten und Stränden und was bedeutet das für die Meere und Ozeane? Diese Fragen beschäftigen die Wissenschaft weltweit. Schulklassen und Jugendgruppen (oder auf Klassenfahrt!) in Küstennähe und auf Inseln können im Projekt "Plastic Pirates" selbst aktiv an der Erforschung des Problems teilnehmen.
1. Erforscht mit uns die Plastikmüllbelastung an der Elbe!
In vier Aktionszeiträumen (Herbst 2023 – Frühjahr 2025) erforschen Jugendliche das Müllvorkommen entlang des Flusssystems der Elbe – einschließlich ihrer Zuflüsse wie Havel, Mulde oder Saale. Den Fokus auf ein Flusssystem zu legen, hilft, die Zusammenhänge des Transports des Mülls vom Fluss Richtung Meer besser zu verstehen.
3. Erforscht mit uns die Plastikmüllbelastung an der Donau!
Wie schon im Herbst 2024 nehmen wir im Aktionszeitraum Mai-Juni 2025 die Plastikverschmutzung entlang der Donau und all ihren Nebenflüssen unter die Lupe. Schulklassen und Jugendgruppen im Donaueinzugsgebiet können direkt an der Donau teilnehmen oder an der Brigach, Breg, Schmeide, Lauchert, Fehla, Blau - oder einem der zahlreichen anderen Zuflüsse. Wenn ihr euch nicht sicher seid, welche Flüsse zum Donausystem zählen, fragt gern bei uns nach!
Fokus auf Plastikfunde an den Flussufern / keine Gruppe C
Zuvor hatten die Plastic Pirates auch untersucht, ob Mikroplastik in Flüssen nachgewiesen werden kann. In einer Studie konnten wir aufgrund der Daten der Schülerinnen und Schüler bereits zeigen, dass über die Hälfte der untersuchten Probennahme-Standorte mit kleinen Plastikpartikeln belastet sind (siehe Studie hier). Um Mikroplastik zweifelsfrei zu identifizieren, sind sehr zeitaufwändige und arbeitsintensive Analysen im Labor notwendig. Daher haben wir entschieden, die Untersuchung von Plastik im Fluss (Gruppe C) auszuschließen und Netze nur noch in Einzelfällen zu versenden. Stattdessen konzentriert sich die Untersuchung auf größere Müllfunde entlang der Flusssysteme und Küsten.
Neugierig geworden?
Wenn du mit deiner Klasse oder Jugendgruppe Interesse an der Durchführung einer Probenahme hast, versorgen wir dich gern mit dem notwendigen Wissen und Materialien. Kontaktiere uns gern unter info@plastic-pirates.eu.
Für eine flächendeckende Beteiligung weiterer Länder an der Initiative tritt die EU-Koordination des Projekts gern in Austausch mit dem zuständigen Ministerium (plastic-pirates@dlr.de). Wir informieren dich gerne über die weiteren Schritte und die zentralen Bedingungen für eine Teilnahme.